Taschenbuch
● 7,99 € (Amzn) ● penguin
● 340 Seiten ● 5
Sterne
LGBTQIA. Selbstakzeptanz. Freundschaft.
Inhalt
When
it comes to drumming, Leah Burke is usually on beat- but real life
isn't always so rhythmic.
The
only child of a single mum, and her life is less privileged than her
friends.
Her
mum knows she's bisexual, but Leah hasn't mustered the courage to
tell her friends.
Not even her openly gay BFF, Simon.
Not even her openly gay BFF, Simon.
Prom
and college are on the horizon, and tensions are running high.
Can
Leah still strike the right note, when the people she loves are
fighting?
And
how can she cope knowing that she might love one of her friends more
than she ever intended?
Meine
Meinung
Eigentlich
hatte ich nicht vor eine Rezi über dieses Buch zu schreiben, ABER es
war so grandios, dass ich am liebsten will, dass es JEDER liest.
Alsooo:
Vorweg sollte man Simon vs the Homo Sapiens Agenda lesen, denn dieses
knüpft an die Geschehnisse an und sonst würde man sich enorm
spoilern.
Erstmal
zum Schreibstil: Dieser ist sehr leicht und witzig. Aber das ist
nunmal Becky Albertallis Stil, den man von Love, Simon bereits kennen
sollte. Das Englisch ist mMn sehr leicht verständlich.
Die
Bücher spielen im sogenannten SimonVerse und in dem gibt es eine
unglaubliche Clique an Leuten, die alle so unterschiedlich und
besonders sind und dennoch wirken sie so real, so als könnte man
sich vorstellen, dass es sie wirklich gibt. Und zu dieser
Freundesgruppe gehört Leah. Das Buch ist ausschließlich aus ihrer
Perspektive und man erfährt so viel über ihre Gefühle.
Da
es eine Lovestory ist, geht es viel darum wie sie sich in eine ganz
bestimmte Person verliebt, in welche werde ich natürlich nicht
spoilern. Aber das ist keine gewöhnlich langweilige Liebesgeschichte
mit dem Setting einer Highschool (also es spielt schon an einer
Highschool, aber es ist nicht nach dem Schema F aufgebaut), sondern
es geht um viel mehr.
Es
geht darum, wie man sich selbst findet und ja, das klingt super
cheesy und hyperphilosophisch, aber jeder hatte mit 17/18 Jahren
seine ganz persönlichen Probleme. Bei Leah geht es einerseits um ihr
Übergewicht, Selbstzweifel, Zweifel an dem Urteilsvermögen der
Gesellschaft, LGBT+ und so vieles mehr.
Leahs
Gedanken sind so klug. Auch wenn sie sehr zynisch und launisch sein
kann und manchmal mies zu ihrer Mutter ist, hat sie dennoch einen
ganz besonderen Blick auf die Welt und betrachtet beinahe jede
Situation sehr neutral.
Meistens
ist sie so offen und spricht geradewegs aus, was sie denkt und welche
Meinung sie hat. Für manche mag das nervend sein, aber für mich war
es eine ersehnte Abwechslung. Ihr Humor ist schwärzer als schwarz
und sehr sarkastisch, wovon ich persönlich ein riesiger Fan bin.
Die
Freundschaft zwischen Leah, Simon, Nick und Abby (eigentlich sind es
noch mehr, aber die erwähne ich jz erstmal nicht) ist unglaublich.
Es ist nicht so, dass die Autorin versucht, deren Freundschaft
perfekt wirken zu lassen, sondern genau dieser Imperktionismus lässt
es so echt wirken. Die Charaktere sind alle sehr plastisch
dargestellt, wodurch jeder als Individuum hervorsticht, aber zusammen
sind sie eine interessante und witzige Clique.
Vor
allem die Tatsache, dass Leah bisexuell ist, hat mich so am Herzen
gepackt. Auch wenn sie es schwer hat mit einem Coming out, hat sie
sich selbst bereits eingestanden, dass sie bi ist und akzeptiert sich
so. Besser gesagt, sie liebt sich so, wie sie ist. Und das ist eine
Message, die man jedem jungen Menschen mit auf dem Weg geben sollte:
Liebe dich verdammt nochmal so, wie du bist! By the way: ich bin auch
bi und ihre Gedanken dazu zu lesen, hat mich sehr an mich selbst
erinnert. Daher konnte ich sie so gut verstehen.
Und
ja, manchmal möchte man Leah mit einem Stuhl verprügeln, weil so
dickköpfig und pessimistisch ist, dennoch beweist sie oft genug,
dass sie ein großes Herz mit sehr viel Liebe in sich trägt und
einfach ein Mensch von skeptischer Natur ist. Hier ein paar meiner
Lieblingszitate:
"I've
never understood the appeal of drinking. It's not that liquor tastes
good. I mean, it's not about that. It's about feeling loose and light
and unstoppable. Simon described it once to me. He said drinking lets
you say and do things without filtering or overthinking. But I don't
get how that's a good thing."
(Seite 87)
"
It's
like it doesn't even matter if I like my body, because there is
always someone there to remind me I shouldn't."
(Seite 123)
"
Gender
is a social construction."
(Seite 266)
Und
das wirklich Schöne ist, Leah steht zu ihrer Meinung. Es ist nicht
so, dass sie sagen würde "Nee ich mag keinen Alkohol....aber
weißt du, wenn du mich so fragst, dann wöllte ich doch was
trinken." Argg, sowas finde ich ganz schlimm. Nein, sie steht
dazu und lässt sich nicht durch den Druck der Gruppe zu etwas
zwingen, dass sie nicht möchte.
Fazit
Ich
empfehle es jedem, nicht nur denen die Coming-of-age Romane gern
lesen, sondern jedem. Vor allem das Thema LGBTQIA+ ist ein aktuelles
Thema und ja, wir müssen so lange darüber sprechen bis es normal
ist. Jeder sollte sich zumindest in Gedanken damit auseinandersetzen.
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