Samstag, 13. Juli 2019

Stadtnomaden by Christina Horsten & Felix Zeltner [Rezension] [Werbung]

Klappbrochur16(Amzn) ● Benevento ● 300 Seiten5 Sterne

Inhalt
Eine Familie auf Umzugsodyssee durch New York: Wohnungssuche als Entdeckungsreise

Die Komfortzone verlassen, Ballast abwerfen, den eigenen Lebensmittelpunkt neu ausloten: Eine junge Familie mit kleinem Kind und zwei Vollzeitjobs wagt in New York ein Wohnexperiment: Ein Jahr lang zieht sie jeden Monat in eine andere Wohnung – und lernt dabei nicht nur die Stadt, sondern auch das Leben von einer ganz neuen Seite kennen. Die inspirierende Geschichte einer Familie, die in der Großstadt den Aufbruch wagt und das Wohnen neu erfindet.
- Ein Wohnexperiment – aus der Not geboren und mit Begeisterung durchgeführt
- Vom Glück eines minimalistischen Lebensstils: Wenn der ganze Hausrat in ein Auto passen muss – was brauchen wir wirklich im Leben?
- Eine Geschichte vom Auswandern und Leben in den USA – voller Mut, Aufbruchsstimmung und Entdeckergeist
- Arbeiten und Leben mit Kind in New York – ein Reisebericht der anderen Art

Als sie ihr Apartment in Manhattan aufgeben müssen, erleben Christina und Felix mit ihrer kleinen Tochter Emma, dass Wohnungssuche in New York nicht nur kompliziert, sondern schlicht unmöglich ist: Die neue Wohnung in Brooklyn ist eine Bruchbude, der Vermieter ein skrupelloser Halsabschneider, und eine dauerhafte, erschwingliche Bleibe nicht in Sicht. Die Lösung: »Flat-Surfing« – 12 Monate, 12 Wohnungen, 12 Stadtviertel – von Long Island City, dem »Dorf« in der Stadt, über Chinatown und die Bronx bis zum vergessenen fünften Stadtteil, Staten Island. Wie Stadtnomaden leben sie ein Jahr lang zwischen Koffern, Wohnungsanzeigen und fremden Nachbarn. Ohne Sicherheit, dafür voller Abenteuerlust und neu gewonnener Freiheit.


Meine Meinung
Vorweg: Ich bedanke mich für das Rezensionsexemplar, dass ich im Rahmen einer Leserunde erhalten habe. Natürlich hat mich das in meiner Meinung zu dem Buch nicht beeinflusst und versuche, alles anzusprechen, was mir gefallen hat und was nicht.

Diese Rezension unterscheidet sich etwas zu anderen Rezensionen, die ich normalerweise schreibe. Das liegt vor allem daran, dass dies keine fiktionale Geschichte ist, sondern eher wie eine Art Reisebericht. Dem entsprechend kann ich keine Charaktere bewerten oder den Schreibstil. Es ist, als würde man mit Freunden grillen und die erzählen einem von ihren New York Erfahrungen und was sie alles gesehen und erlebt haben. Dabei kommen auch unwichtige Details zum Tragen z.B. mit welcher U-Bahn sie zum Kindergarten gefahren sind, aber gerade dadurch bekommt man das Gefühl, dass es eine echte Erfahrung ist und nicht nur eine Aneinanderreihung von Geschehnissen ist, die wie in einem Geschichtsbuch erzählt wird. Dadurch wirkt die Schilderung lebendig und echt. So als wäre man selbst dabei gewesen, so als hätte man selbst den Duft von Donuts im Café gerochen, als hätte man selbst den Sonnenuntergang über der Skyline gesehen und die Magie des Moments gespürt.

Ergänzt werden die detailgetreuen Beschreibungen von farbigen Bildern. Man darf selbst sehen, wie die unterschiedlichen Wohnungen aussahen, wie viel Gepäck sie tatsächlich mit dabei hatten und welche Menschen sie getroffen haben. Ich persönlich liebe Bilder. Ich könnte diese stundenlang ansehen und mir vorstellen, welche Geschichte die Gebäude und die Menschen wohl haben, was sie alles durchgemacht haben und wie die in New York gelandet sind.

Ein weiterer Punkt: Es wird sehr viel über das Thema Gentrifizierung gesprochen. Ich hatte das Thema vor zwei Jahren im Geografie Unterricht für 15 Minuten und danach nicht mehr darüber nachgedacht. Ich hatte keinen blassen Schimmer, wie stark das Leben von so vielen Menschen davon geprägt ist und wie dieser Prozess der Gentrifizierung abläuft. Letzten Endes ist die Thematik aber unausweichlich, wenn man in einer Großstadt bzw. in diesem Fall in einer Millionenmetropole wohnt.

Teilweise muss ich aber auch gestehen, dass sich das Buch manchmal etwas gezogen hat. Das lag vor allem daran, dass die Geschichten von vielen Menschen erzählt wurden, die Christina und Felix auf ihrer Reise getroffen haben. Nicht immer haben mich diese Geschichten interessiert, deswegen habe ich die teilweise nur überflogen. Dieser Punkt wird aber wieder wett gemacht durch die Beschreibungen der Stadt und der einzelnen Bezirke.

Gut empfand ich auch, wie die Menschen aus den Bezirken ganz allgemein beschrieben wurden und man sich ein Bild machen konnte, welche Art von Mensch wohnt dort, wie gastfreundlich sind sie, wie verhalten sie sich Fremden gegenüber und und und. Schließlich gehört das auch dazu.


Fazit
Alles in allem bin ich froh, dieses Buch gelesen zu haben. Ich konnte viel für mich daraus ziehen und gleichzeitig möchte ich diese unglaubliche Stadt irgendwann selbst mit meinen eigenen Augen sehen. Das Buch kann ich uneingeschränkt jedem empfehlen und gerade Menschen, die die Stadt selbst noch nicht gesehen haben und diese typischen Klischeebilder im Kopf von z.B. der Bronx haben (wie ich vor dem Lesen ;)).

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